Das Team ist wieder komplett – Neue Gesichter bei der Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie Halle
Am Ende des Monats ist kein Geld mehr auf dem Konto, der Dispo bereits überzogen. In solchen Situationen stecken manche Menschen gerne den Kopf in den Sand anstatt sich dem wachsenden Schuldenberg zu stellen. Doch bevor es immer mehr Verbindlichkeiten werden und die Situation ausweglos wird, sollte man sich Hilfe suchen. Denn die gibt es – für alle und kostenlos – bei der Schuldner- und Insolvenzberatung.
Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle existiert seit März 1994 in Halle in der Trägerschaft der Diakonie im Kirchenkreis Halle. Dort hat es in letzter Zeit einige personelle Veränderungen gegeben, doch jetzt ist das Team wieder komplett.
Leiterin Manuela Bergmann (47) arbeitet bereits seit 2010 in der Schuldnerberatung, seit 2020 auch schon in Halle und kennt die Arbeitsstruktur und die Abläufe. Die gelernte Steuerfachangestellte und studierte Volljuristin ist hauptsächlich für die Gemeinden Versmold und Steinhagen zuständig. Neu in ihrem Team sind Marion Jensen
und Silke Schönfeld. Silke Schönfeld ist Diplom-Sozialpädagogin mit einer Zusatzausbildung in der Schuldner- und Insolvenzberatung. Nach vielen Jahren in der Schuldnerberatung des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM) in Bielefeld und Minden ist die 52-Jährige, die auch als Berufsbetreuerin tätig ist, nun zur Diakonie Halle
gewechselt. Ihr Schwerpunkt ist die Gemeinde Harsewinkel.
Um die Gemeinden Borgholzhausen, Halle und Werther kümmert sich ab sofort Marion Jensen. Die Diplom-Pädagogin und Bankkauffrau war zuvor 15 Jahre lang Leiterin des Kreisfamilienzentrums Werther. Die 54-Jährige hat ebenfalls einen Zertifikatskurs zur Weiterbildung als Schuldner- und Insolvenzberaterin absolviert.
Die drei haben zwar ihre Büros in der Geschäftsstelle der Diakonie in Halle, bieten aber auch Sprechstunden in den jeweiligen Gemeinden vor Ort an, die dort in Familienzentren bzw. in Harsewinkel auch im Jugendamt abgehalten werden. „Wir gehen alle raus und sind vor Ort, denn viele Menschen warten lieber länger auf einen Termin als nach Halle zu kommen. Denn für viele ist die Anreise trotz des 49-Euro-Tickets nicht möglich“, sagt
Marion Jensen.
Wie lange Menschen beraten werden, hängt von der jeweiligen Situation ab. „Manchmal reicht schon eine telefonische Erstberatung um den Druck zu nehmen, andere beraten wir über Monate und Jahre“, erklärt Silke Schönfeld. Die Beratung ist für alle kostenlos und auch konfessionslos. „Jeder, der in unserem Einzugsgebiet wohnt, kann sich von uns beraten lassen. Es gibt auch keine Einkommensober- oder Untergrenze, ab oder bis zu
der wir beraten. Nur aktuell Selbständige können wir nicht beraten“, erzählt Manuela Bergmann. Die Situationen, in denen sich die Hilfesuchenden befinden, sind ebenso vielfältig wie die Ursachen von Schulden. Arbeitslosigkeit, Trennung, Krankheit und Sucht, aber auch eine generelle fehlende finanzielle Allgemeinbildung gehören dazu.
„Wirtschaften will gelernt sein“, sagt Manuela Bergmann. Um das Wirtschaften zu lernen, ist es nie zu spät, denn auch bei der Erstellung von Haushaltsplänen und der Errechnung des vorhandenen Budgets hilft die Beratungsstelle. Oft sind es versteckte Kosten, die zum Ungleichgewicht führen wie langjährige hohe Handyverträge, Dauer-Abos oder Kredite. Dort Alternativen zu finden haben sich die Beraterinnen zur Aufgabe gemacht Wichtig ist, sich frühzeitig an die Beratungsstelle zu wenden. „In dem Moment, wo ich für laufende
Kosten meinen Dispo überziehen oder Kredite aufnehmen muss, stimmt schon etwas nicht“, gibt Manuela Bergmann als Richtwert zu Bedenken.
In diesem Fall oder bei allen sonstigen finanzielle Schieflage geraten ist, kann sich während der Sprechstunden für Borgholzhausen, Halle und Werther unter 0 52 01 / 1 84-44 (Mo. 9.00 – 10.30 und Mi. 16.30 – 17.30 Uhr), Steinhagen und Versmold unter 0 52 01 / 1 84-88 (Mo. 09.00 – 10.30 Uhr und Mi.16.30 – 17.30 Uhr) sowie Harsewinkel unter 0 52 01 / 1 84-73 (Di. 9.00 – 10.30 Uhr und Mi.15.00 – 16.00 Uhr) melden und einen Termin zur Beratung – auch vor Ort in den Gemeinden – verabreden. Die Beratung erfolgt vertraulich und kostenlos.